Im Ruhrgebiet gewinnt die DSK Deutsche Steinkohle AG in mehr als 1000 m Tiefe die Steinkohle. Bei deren Gewinnung fällt neben der reinen Steinkohle auch ein energieärmeres Nebenprodukt an, welches als „taubes Gestein“ bezeichnet wird. Die Trennung des „tauben Gesteins“ von der wertvolleren Steinkohle erfolgt über mehrere Brech-, Sieb- und Waschvorgänge. Das gröbere Material wird nach der Absiebung als „Bergematerial“ aufgehaldet. Die feinste Fraktion wird über Flotationsprozesse aufbereitet und im Nachgang in Filterpressen entwässert..
Die so anfallenden Kohlefilterkuchen Typ "KFK" werden als Press- oder Flotationsberge bezeichnet und bestehen in Ihrer Zusammensetzung im Wesentlichen aus Ton und Kohle. Diese für die Keramik interessanten Filterkuchen werden nach jedem Pressvorgang just-in-time verladen.
Die Fa. Hubert Gerharz GmbH liefert schon seit vielen Jahren spezielle Zusatztone in die Hintermauerziegelindustrie. Gemeinsam mit verschiedenen Ziegelwerken wurden die keramischen und energetischen Eigenschaften des „KFK“ in Betriebsversuchen getestet und die Einsatzmöglichkeiten auf die Betriebsmassen und die Produktionsanlagen abgestimmt. Der Rohstoff „KFK“ verfügt über ein enormes Potential, nicht nur aus energetischer Sicht. Aktuell wird der „KFK“ in mehr als 10 Ziegeleien im Hintermauersektor regelmäßig eingesetzt.
Transportwege von mehr als 800 km erweisen sich aufgrund der hohen Einsparung von Brennenstoffen und Energie in den Ziegelwerken noch immer als äußerst rentabel.
Der Rohstoff "KFK" zeichnet sich aus durch:
- hohe und langfristige Verfügbarkeit
- niedrige Rohstoffkosten
- gutes plastisches Verhalten, da 60 % Tonmineralanteil (kaolinitisch-illitisch)
- gutes Trocknungsverhalten, da nahezu frei von quellfähigen Tonmineralen und geringem Feinstkornanteil, ca. 43 % > 2 µm
- leicht aufzubereitende, extrem homegene Anlieferungsform, da die Filterkuchen wenig Grobkornanteil beinhalten; Aufbereitung ohne Verschleiß der Aufbereitungsanlagen
- ~30 % feinstverteilte Kohle, Erhöhung der Mikroporen und Senkung der Wärmeleitfähigkeit des Scherbens, geringe Rohdichte (1,1 g/cm3 )
- ~30 % Kohleanteil in Form von Steinkohle, welche bei deutlich höheren Temperaturen verbrennt als die in üblichen Kohletonen enthaltene Braunkohle. Dadurch kann die im Tunnelofen frei werdende Energie positiv genutzt werden.